Die evangelische Kirche in Deutschland befindet sich in einem Reformprozess. Sie sieht sich durch sinkende Mitgliederzahlen, zurückgehende Kirchensteuereinnahmen und die zunehmende Individualisierung und Säkularisierung der Gesellschaft immensen Herausforderungen gegenüber. Der vorliegende Band fragt, wie die Reformbemühungen der evangelischen Kirche auf diesem Hintergrund sowohl soziologisch als auch theologisch zu beurteilen sind. Aus unterschiedlichen Perspektiven werden dabei die Chancen und Grenzen kirchenreformerischen Handelns unter den Bedingungen der modernen Gesellschaft ausgelotet.
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Einleitung
Isolde Karle
Kirchenreformen und ihre Paradoxien 7
I. Geglaubte und empirische Kirche: Dogmatische Perspektiven
Bernd Oberdorfer
Kinderwissen. Das lutherische Versta ndnis von Kirche und Gemeinde 25
Markus Ho fner
Geglaubte und empirische Kirche. Welche Funktion haben dogmatische Beschreibungen der wirklichen Kirche? 37
II. Pha nomenorientierte Perspektiven
Thomas Erne
Zu viele Ra ume zu wenig Ideen? Wie Kirche sich wandelt in der Umwandlung ihrer Ra ume 57
Claudia Schulz
Exklusion, Bindung und Beteiligung in der Kirche. Herausforderungen aus Geschlechter- und Milieufragen 67
III. Chancen und Grenzen kirchenreformerischen Handelns
Traugott Ja hnichen
Die Parallelita t von gesellschafts- und kirchenreformerischen Diskursen im 20. Jahrhundert. Ein Beispiel der Zeitgeistanfa lligkeit des deutschen Protestantismus? 81
Johann Ev. Hafner
Selbsterregung. Organisierte Interaktion der dio zesanen Reformprozesse in Deutschland seit der Wu rzburger Synode (1971 74) 97
Detlef Pollack
Formen der individuellen Bindung an die Kirche und Grenzen kirchenreformerischen Handelns. Untersucht am Beispiel der evangelischen Kirche in Deutschland 121
Jan Hermelink
Die Kirche als Dachorganisation und Symbolisierung des Unverfu gbaren. Facetten des kirchlichen Selbstbildes im Spiegel der EKD-Mitgliedschaftserhebungen 143
Christoph Meyns
Management als Mittel der Kirchenreform. Modelle der Begegnung von Theologie und O konomie 161
IV. Religion zwischen Interaktion und Organisation
Isolde Karle
Pfarrerinnen und Pfarrer zwischen Interaktion und Organisation 177
Armin Nassehi
Die Organisation des Unorganisierbaren. Warum sich Kirche so leicht, religio se Praxis aber so schwer vera ndern la sst 199
Maren Lehmann
Ev rybody s Talking. Das Publikum der Kirche 219
Gerhard Bu ttner
»Enthemmte Kommunikation« als Voraussetzung fu r Glauben-Lernen 237
V. Die Funktion der Gemeinde fu r die Kirche
Martin Ebner
»Allgemeine Zugeho rigkeit« oder: Christentum entscheidet sich in der Bindung an eine konkrete Gemeinde! Eine Stellungnahme zum Impulspapier »Kirche der Freiheit« auf der Grundlage der paulinischen Schriften 253
Wilfried Engemann
Gemeinde als Ort der Lebenskunst. Glaubenskultur und Spiritualita t in volkskirchlichem Kontext 269
Anna Henkel
Die Funktion der Gemeinde. Zum Verha ltnis von Religion, Kirche und Gemeinde aus systemtheoretischer Perspektive 293
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 309