Marguerite steht vor dem Grab ihres Mannes und verabschiedet sich und ist danach einfach nur leer, einsam und weiß gar nicht genau wohin mit ihrem Leben. Er hat doch immer alles geleitet und geführt und sie hat ihm als treue Ehefrau den Wunsch erfüllt ihr Haar immer als Knoten zu tragen und ihn immer zu Sie-zen. Nun ist sie auf sich gestellt und wird von ihrem Sohn, der ihrem Mann mehr als ähnlich ist, etwas unterstützt. Ihre Schwester dagegen ist wild und nimmt alles vom Leben und bekräftigt ihre Schwester nochmal durch zu starten.
Dann gibt es noch Marcel. Er muss mit dem Tod seiner geliebten Ehefrau fertig werden. Ihre Energie, ihre Kraft und auch ihre Zartheit fehlen ihm sofort. Er will ohne sie eigentlich gar nicht sein und auch die Kinder können ihn nicht unbedingt aufheitern.
Durch Zufall begegnen sich die Beiden und sind mit Ende 70 fasziniert vom Anderen, vom Neuen und sind doch auch ängstlich und wissen nicht, wie sie die Gefühle und die Anziehung einsortieren sollen. Als die Kinder dann auch den Unmut äußern und es nicht so ganz toll finden, dass die Eltern nach dem Tod des Partners irgendwie weiter ziehen, werden in Marguerite und Marcel aber die Kampfgeister geweckt. Sie sind zwar alt, aber sie haben noch Lust am Leben, an neuen Erfahrungen und Plänen und Zielen und dies wollen sie Leben!
Der Roman hat mich von Anfang an gepackt und durch seinen Humor, seiner tollen Sprache und dem großen Gefühl fasziniert und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Karine Lambert hat ein besonders Gespür für intime Momente und schreibt auf eine ganz großartige Art und Weiße und man taucht in das Buch ein und möchte dann unbedingt mit den Helden gemeinsam tanzen. Eine ganz wunderbare Geschichte.