Josephine betreibt mit ihrem Onkel eine kleine Bäckerei in Hamburg im Jahre 1812. Die Franzosen haben Hamburg in fester Hand. Die Kontinentalsperre rationiert ihre Lebensmittel - kein Zucker, kein Zimt, viele weitere Nahrungsmittel fehlen. Es wird täglich schwieriger, die Bäckerei am Laufen zu erhalten. Schmuggelware ist die einzige Chance, um noch weiter zu backen. Ihr Onkel beschließt jedoch, eine Stellung in Altona anzunehmen und Josephine bedrängt ihn, dass sie die Bäckerei weiterhin betreiben darf. Ihr Onkel stellt ihr eine Bedingung: Sie muss heiraten! Gezwungenermaßen gibt sie dem Werben des Postboten Christian Schulte nach. Mit jedem Tag, der verstreicht, wird die Situation in Hamburg angespannter, erkennt Josephine das wahre Gesicht von Christian und findet Unterstützung in der Nachbarin Louise und dem französischen Soldaten Pépin.
Der Autorin ist es ausnehmend gut gelungen, die allgemeine, tägliche Situation der Besatzung Hamburgs und der kleinen Bevölkerung zu beschreiben. Als Leser war ich hingerissen von den Beschreibungen des täglichen Lebens und den Gerüchen, die sie mir beim Lesen aufdrängten. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und handeln menschlich. Der Zeitstrang ist logisch aufgebaut und nachvollziehbar. Der Sprachstil ist ansprechend und flüssig zu lesen. Würde gerne sofort weitere Bücher der Autorin lesen!
Klare Leseempfehlung für alle, die historische Romane lieben (ein Fünkchen Wahrheit, eine Prise Erfindung und das passende Ambiente...)! Unbedingt für alle Feinschmecker zu empfehlen! Ich musste nach dem Lesen sofort Franzbrötchen backen !!!