Mit diesem dritten Band um den taxifahrenden Ex-Inspektor der Polizei Vicente Alapont bin ich nun endgültig in Valencia angekommen und ein großer Fan dieser schönen Stadt und natürlich dem Privatdetektiv geworden. Es macht einfach Spaß diese Stadt durch die Erlebnisse mit Alapont kennenzulernen. Durch die detailreichen und abwechslungsreichen Beschreibungen erfährt man viel über diese Stadt und ihre Einwohner. Man bekommt sozusagen, eingebettet in einen interessanten Kriminalfall, interessante Tipps über die kulinarischen Besonderheiten und die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber am interessantesten finde ich natürlich Alapont, wie er von allen nur genannt wird und seinen Erlebnissen als Taxifahrer. Er ist mir sehr sympathisch, wie er so seine Sicht auf die Dinge darstellt und wir auch hautnah miterleben, wie sich seine Entscheidung, den Polizistenberuf an den Nagel zu hängen, auf ihn und seine Familie auswirkt. Er hat wichtige Entscheidungen getroffen um sein Leben zu verbessern und wir können das jetzt hautnah miterleben. Seine neue Beziehung zu seiner Ex-Frau, sein gutes Verhältnis zu seinem Freund und Exkollegen Garcia und auch zu seinen Kindern dürfen wir verfolgen. Aber am liebsten verfolgt er eigentlich die Lösung von speziellen Fällen, die ihm irgendwie immer sozusagen "ins Taxi" fallen. Auch hier dürfen wir uns auf einen spannenden und wirklich verzwickten Fall freuen. Ich finde es immer toll, wie Alapont nun die Fälle löst, denn er bemerkt jetzt schon den Unterschied mit einem "Polizeiausweis" oder eben ohne zu ermitteln. Aber alles hat so seine Vor- und Nachteile. Aber Alapont findet eigentlich immer einen guten Weg an Informationen zu kommen. Mir gefällt die Art und Weise seines Tuns und besonders die Schilderungen mit Begegnungen von ehemaligen Kollegen finde ich sehr aussagekräftig. Aber es geht ja nicht nur um die arbeitstechnischen Gesichtspunkte des Ermittelns oder auch des Taxifahrens, sondern wir erleben die Protagonisten ja auch in ihrem gesamten Lebensumfeld. Familie wird hier groß geschrieben und mir gefallen die lebhaften Schilderungen der Familientreffen besonders gut. Man merkt die Verbundenheit der Personen, egal wie groß eigentlich dieses Umfeld ist. Man erlebt schon den Unterschied zu Kleinfamilien im allgemeinen. Aber diese dargestellte "valencianische" Lebensweise ist auch was besonderes und man lernt wirklich andere Traditionen und Lebensanschauungen kennen. Das macht diese Serie auch so schön: man taucht tief in die spanische Welt um Valencia ein und erlebt diese vielschichtigen Persönlichkeiten in ihrem angestammten Umfeld. Und dazu noch die zu klärenden Kriminalfälle - das Ganze ist wirklich ein gelungener Regionalkrimi mit Familienanschluß.
Ich habe jetzt alle drei Fälle gelesen und kann auch diesen Band mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Ich lese gerne Serien in der Reihenfolge, aber man kann jedes der interessanten Bände auch unabhängig voneinander lesen. Aber ich mag eben auch die private Seite der Protagonisten und verfolge gerne ihre weiteren Entwicklungen. Daher freue ich mich jetzt schon auf den nächsten Band, denn Valencia und Alapont haben sicher noch viel zu bieten.
Also, auf zu einer tollen und spannenden Reise nach Valencia.