Gertrud Kolmar, geboren 1894 in Berlin, ermordet 1943 in Auschwitz, führte die
deutschsprachige Lyrik zu einem Höhepunkt - und dies in einer Zeit, die rings um sie herum
den Befehlston des Dritten Reichs lernte. In Berlin und im Osthavelland lebte sie an der Seite
ihres Vaters, eines Staranwalts der wilhelminischen Epoche. Selbst als Zwangsarbeiterin setzte
sie noch ihre literarische Arbeit fort und hinterließ Gedichte im weiten Spektrum zwischen
sanfter Naturlyrik und aufwühlender Innerlichkeit: Gedichte, in denen wir uns auch heute finden.
Dieter Kühns große, vielstimmige Biographie der Gertrud Kolmar erzählt die Geschichte einer
der wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und ihrer jüdischen Familie, die in die ganze
Welt emigrieren musste. Präsent wird die literarische und politische Szene - das weite
Panorama der Zeit.