Die breite industrielle Anwendung der Mikroelektronik bewirkt auch auf der Sicherheits- und Gesundheitsdimension der Erwerbsarbeit ambivalente Veränderungen, z. B. über die Rekonfiguration von Belastungen und Unfallgefahren am Arbeitsplatz. Hieraus resultiert eine Problem- und Erwartungsdynamik, die nicht zuletzt den institutionellen Arbeitsschutz herausfordert. Dessen Praktiken, Deutungsmuster und Leitideen sind aber nach wie vor im wesentlichen technikzentriert sowie vorschriften- und kontrollorientiert. So strukturierte Leistungs- und Orientierungsangebote verlieren zunehmendden Anschluß an die Problemdefinition und Lösungsroutinen des betrieblichen Alltags, die Folge ist ein schleichender Funktions- und Bedeutungsverlust des Arbeitsschutzes als Institution, dessen Bewältigung eine Erweiterung seines Handlungsrepertoires in Richtung eines ganzheitlichen, gestaltungs- und dienstleistungsorientierten Paradigmas voraussetzt.
Inhaltsverzeichnis
1. Anlage der Untersuchung. - 1. 1 Einleitung: Wissenschaftliche und arbeitspolitische Fragestellungen. - 1. 2 Arbeitsschutz als Alltagswelt und Institution. Zum theoretischen und methodologischen Orientierungsrahmen. - 1. 3 Methoden, Untersuchungsdesign und Projektkontext. - 2. Neue Technologien als Sicherheits- und Gesundheitsproblem. - 3. Der Arbeitsschutz als Institution. - 4. Neue Technologien im Handlungshorizont des institutionalisierten Arbeitsschutzes. - 4. 1 Großbetrieblicher Arbeitsschutz. - 4. 2 Außerbetriebliche Arbeitsschutzinstitutionen. - 5. Zusammenfassung und Diskussion der Befunde. - 5. 1 Zusammenfassung. Selektive Modernisierung und Funktionsverlust. - 5. 2 Exkurs: Anmerkungen zur sozialwissenschaftlichen Arbeitsschutzforschung. - 5. 3 Reformdiskurs im Arbeitsschutz. - 5. 4 Reformschritte gegen den drohenden Funktionsverlust. - I Quellen und Dokumente. - II Konzept und Stichprobenstruktur der schriftlichen Befragung leitender Fachkräfte für Arbeitssicherheit. - III Verzeichnisse der Übersichten und Abkürzungen.