Der Begriff "national befreite Zone" wurde zum "Unwort des Jahres 2000" gewählt, nachdem durch Medienberichte der Eindruck entstanden war, in manchen ostdeutschen Regionen kontrollierten rechtsextreme Gruppierungen das öffentliche Leben und Ausländer oder Punker würden systematisch von der Nutzung bestimmter Orte ausgeschlossen. Die vorliegende Studie rekonstruiert diese öffentliche Debatte von ihren Anfängen in der rechtsextremen Strategiedebatte der frühen 1990er Jahre bis heute und analysiert die Erscheinungsformen rechtsextremer Dominanz an öffentlichen Orten im städtischen Raum sowie die Reaktion der lokalen Akteure darauf in vier ostdeutschen Städten zwischen 2002-2004. Mittels Feldbeobachtungen und Interviews mit Lokalpolitikern, Polizisten, Sozialarbeitern, Mitgliedern von zivilgesellschaftlichen Gruppen, potenziellen Opfern und Angehörigen der rechten Szene wird das Auftreten rechter Gesellungen seit den frühen 1990er Jahren beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Untersuchungsgegenstand, Forschungsstand, Methoden der Untersuchung. - Untersuchungsgegenstand. - National befreite Zonen und Angstzonen aus medialer Perspektive. - National befreite Zonen . Zur Entstehung und Karriere eines Kampfbegriffs. - Angstzonen aus lokaler Perspektive. - Angsträume/Angstzonen. - Die Situation in den Untersuchungsorten zu Beginn der 1990er Jahre. - Allgemeine Hinweise zu Trefforten rechter/rechtsextremer Gesellungen. - Die Situation in den Untersuchungsorten während des Untersuchungszeitraums. - Typen rechtsdominierter Orte. - Die interaktive Dimension der Konstituierung von Angstzonen . - Opfer rechts(extrem) motivierter verbaler und physischer Gewalt. - Interaktion und Kommunikation. - Zusammenfassung der zentralen Forschungsergebnisse. - Die mediale Begriffsbildung von national befreiten Zonen . - Rechtsdominierte Orte. - Interaktive Faktoren der Konstituierung und Festschreibung von Angstzonen .