Ihre Schreie sind Musik

Hier bleibt einem das Singen jedenfalls im Hals stecken. Libby Whitman und ihr Team wird hier an ihre Grenzen stoßen. Sie haben ein Profil zu erstellen bei einen Fall von mehreren verschwundenen und toten Frauen. Es scheint alles ganz klar zu sein, aber dann entwickelt sich das ganze mehr zu einem Albtraum. Und das nicht nur für die Opfer und ihre Qualen. Mir hat es besonders gut gefallen, das auch die Profiler nur Menschen sind und auch ihnen Fehler unterlaufen können. Wobei ein richtiger Fehler ist es ja auch nicht, aber es trägt doch zu einiger Verwirrung bei und dies bringt den Bösen einen Vorteil. Allerdings sind die Ermittler damit nicht am Ende und so werden Menschenleben gerettet. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Wobei das Ende dieses spannenden Falls mich doch schockiert zurückgelassen hat und ich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung warte. Die bekannten Charakteren liefen jedenfalls wieder zu Hochform auf und wir konnten auch die vielfälltigen Einsatzgebiete der Protagonisten erleben. Sie haben alle so ihre Spezialgebiete und können sich dadurch sehr gut ergänzen. Das bringt das Team vorwärts und auch die Verbindungen zu anderen Stellen werden genutzt. Es ist spannend und voller Emotionen, wenn man die menschliche Seite des Falls betrachtet. Unmenschliche Zustände lernt man kennen und kann es kaum fassen. Es zeigen sich auch die verschiedensten Überlebensstrategien der Opfer. Und auch wenn man im ersten Augenblick abwertend urteilt, so merkt man doch, das in diesen lebensbedrohlichen Situationen eben jeder Mensch anders handelt um sein Leben zu retten. Und das ist ok so. Man kann sich beim Lesen durch die detailreiche Erzählung alles gut vorstellen, was für sanfte Gemüter nicht unbedingt leicht ist. Aber die Story ist sehr abwechslungsreich und voller unerwarteter Wendungen. Das macht es wieder zu einem tollen Lesevergnügen und gerade das Ende fesselt einen sozusagen an den nächsten Band. Ich habe jedenfalls wieder sehr gerne die Protagonisten verfolgt und auch ihre privaten Erlebnisse geteilt. Ich hatte jedenfalls eine sehr spannende und schöne Lesezeit mit Libby und ihren Leuten.

Kyle, FBI-Agent in New York und der Ehemann von Libbys bester Freundin Julie, bekommt zufällig mit, dass seine Kollegen an einem Fall arbeiten, der für die BAU interessant sein könnte. Junge Frauen werden entführt und Jahre später tot aufgefunden. Kyle erzählt es Libby und tatsächlich schalten sich Libby und ihre Kollegen ein. Da scheint es das Schicksal gut mit den Ermittlern zu meinen. Eine der entführten Frauen wird lebend gefunden. Endlich gibt es eine Spur. Doch die Befragung der Zeugin wirft mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. Und die Zeit drängt, denn es gibt einen neuen Entführungsfall. Ich lese gerne Thriller, weil ich zugegebenerweise die realistischen Schilderungen der brutalen Taten liebe. Doch dieses Mal musste ich mehrmals trocken schlucken, als die Verletzungen der tot aufgefundenen Opfer beschrieben wurden. Aber nicht nur ich war betroffen, sondern auch die FBI-Agentin Libby. Und genau so etwas macht den Thriller der Autorin für mich realistisch und Libby so sympathisch. Trotz der Schrecken, denen Libby täglich begegnet, sieht sieht sie immer den Menschen und nicht nur das klinische Opfer. In diesem Fall liegt der Fokus auf der Zeugin, ihrem Verhalten und ihren Beweggründen dafür . Während der Schilderungen schwankte ich zwischen Mitleid, Entsetzen und Zorn. Wie immer werden vergleichbare reale Fälle erwähnt, so dass der geneigte Leser , die Thematik vertiefen kann. Diese Folge endet mit einem überraschenden Ereignis, das ich so absolut nicht kommen sah. Zudem hat sich die Autorin einen fiesen Cliffhanger erlaubt. Da ich aber die Serie auf jeden Fall weiter lesen werde, steigert es nur meine Ungeduld.