Das Manual liefert einen anwendungsbezogenen Leitfaden zur Diagnostik und Behandlung der akuten Belastungsstörung.
Nach belastenden Ereignissen, z. B. einem Verkehrsunfall, körperlicher bzw. sexueller Gewalt oder gar einer Großschadens- und Katastrophenlage, entwickelt ein Teil der Betroffenen eine akute Belastungsstörung. Allerdings werden die Betroffenen häufig nicht erkannt und ausreichend versorgt. Um die psychosoziale Notfallversorgung von Opfern, Angehörigen und Einsatzkräften zu verbessern, wurde dieses Manual entwickelt. Es stellt zunächst präventiv angelegte Versorgungskonzepte vor, die international empfohlene psychosoziale Interventionen berücksichtigen und erläutert anschließend praxisorientiert ein sieben Sitzungen umfassendes Programm zur kognitiv-behavioralen Behandlung der akuten Belastungsstörung.
Ziel der traumafokussierenden Behandlung der akuten Belastungsstörung ist es, zwei bis drei Wochen nach dem traumatischen Ereignis in kurzer Zeit die aufgetretenen Beschwerden zu normalisieren, ein individuelles Störungsverständnis mit dem Betroffenen zu entwickeln, Intrusionen, Vermeidungsverhalten und Übererregung zu reduzieren, negative Bewertungen und Interpretationen zu modifizieren und die Anwendung der gelernten Fertigkeiten im Selbstmanagement zu fördern. Konkrete Handlungsanleitungen, zahlreiche Fallbeispiele und wörtliche Dialoge veranschaulichen das therapeutische Vorgehen. Zudem werden Hinweise gegeben, wie bei extremer Traumatisierung und bei posttraumatischen aufgetretenen Emotionen wie Wut, Scham, Schuld und Ekel vorgegangen und wie der Einbezug von Angehörigen gestaltet werden kann. Der Umgang mit Hindernissen vor und während der konkreten Umsetzung der einzelnen Behandlungsschritte wird praxisorientiert erörtert. Diagnostische Instrumente und Therapiematerialien, die zusätzlich auf einer CD-ROM vorliegen, bieten konkrete Hilfestellungen bei der einzelfallbezogenen Erfassung der Beschwerden und der anschließenden Behandlung.
Inhaltsverzeichnis
1;Inhaltsverzeichnis;9 2;Kapitel 1: Einleitung;11 3;Kapitel 2: Akute Belastungsstörung;15 3.1;2.1 Diagnostische Kriterien der Klassifikationssysteme;15 3.2;2.2 Häufigkeit;16 3.3;2.3 Risikofaktoren;18 3.4;2.4 Verlauf;19 3.5;2.5 Komorbidität;19 3.6;2.6 Differenzialdiagnosen;20 4;Kapitel 3: Störungsmodelle;21 4.1;3.1 Welche psychophysiologischen Reaktionen begünstigen die Entwicklung einer anhaltenden posttraumatischen Belastung?;21 4.2;3.2 Welche kognitiven Reaktionen begünstigen die Entwicklung einer anhaltenden posttraumatischen Belastung?;24 4.3;3.3 Integratives Modell zur Entwicklung einer akuten Belastungsstörung und weiterer Traumafolgestörungen;29 5;Kapitel 4: Versorgungkonzepte zur psychosozialen Notfallversorgung;30 5.1;4.1 Prävention von Traumafolgestörungen;31 5.2;4.2 Screening und selektive Behandlung;33 6;Kapitel 5: Diagnostik;35 6.1;5.1 Screening von posttraumatischer Belastung bzw. Risiko- und Schutzfaktoren;35 6.2;5.2 Diagnostik der akuten Belastungsstörung;38 6.3;5.3 Diagnostisches Vorgehen Ein Fallbeispiel;41 7;Kapitel 6: Indikation und Voraussetzungen für die trauma-fokussierende Behandlung;43 7.1;6.1 Indikation;43 7.2;6.2 Mögliche Hindernisse für die Behandlung;43 8;Kapitel 7: Beschreibung der Therapiesitzungen;46 8.1;7.1 Sitzung 1;46 8.2;7.2 Sitzung 2;52 8.3;7.3 Sitzung 3;63 8.4;7.4 Sitzung 4;72 8.5;7.5 Sitzung 5;77 8.6;7.6 Sitzung 6;81 8.7;7.7 Sitzung 7;82 9;Kapitel 8: Hindernisse während der Behandlung;85 9.1;8.1 Frühere traumatische Ereignisse;85 9.2;8.2 Angemessene versus unangemessene Vermeidung;85 9.3;8.3 Anhaltende Vermeidung;85 9.4;8.4 Dissoziation;86 9.5;8.5 Extreme Angst;87 9.6;8.6 Extreme Traumatisierung;88 9.7;8.7 Wut und Ärger;88 9.8;8.8 Schuld;89 9.9;8.9 Scham;91 9.10;8.10 Ekel;92 9.11;8.11 Angehörige und Freunde;93 10;Kapitel 9: Wirksamkeit der Behandlung der akuten Belastungsstörung;95 11;Literatur;99 12;Anhang;105 12.1;Trauma-Screening-Fragebogen (TSF);107 12.2;Fragebogen zur posttraumatischen Anpassung;108 12.3;Interview zur Akut
en Belastungsstörung;109 12.4;Skala zur akuten Belastungsstörung;114 12.5;Hinweise zur Auswertung der Fragebögen;116 12.6;Arbeitsblatt: Typische Reaktion auf ein Trauma;117 12.7;Arbeitsblatt: Atemtraining;118 12.8;Arbeitsblatt: Kognitive Therapie 1. Annahmen und Überzeugungen;119 12.9;Arbeitsblatt: Kognitive Therapie 2. Verändern von Annahmen und Überzeugungen;120 12.10;Arbeitsblatt: Trauma-Hierachie;121 12.11;Arbeitsblatt: Rückfallprävention;122 12.12;Protokoll: Atemtraining;123 12.13;Protokoll: Exposition in sensu;124 12.14;Protokoll: Exposition in vivo;125 12.15;Protokoll: Exposition zu Hause;126 12.16;Protokoll: ABC-Modell;127